Judit Tavakoli, Manfred O. Hinz, Werner Ruf und Leonie Gaiser (Hrsg.)
Afrikas letzte Kolonie
dezember 2021, 374 s., kart., format 225 x 155 mm
isbn 978-3-947729-36-4
reihe Das regionale Fachbuch
Eine Reihe dramatischer Ereignisse seit dem Jahr 2020 führten zur Eskalation des Westsahara-Konfliktes: Die Wiederaufnahme des Krieges, Zunahme von Menschenrechtsverletzungen, die völkerrechtswidrige Anerkennung der marokkanischen Annexion durch die Trump-Administration, der Kontaktabbruch mit der deutschen Botschaft in Rabat und der Rückruf der marokkanischen Botschafterin aus Deutschland sind beispiellose Entwicklungen, die viele Fragen aufwerfen. Das Buch setzt sich umfassend mit dieser politisch brisanten Entwicklung auseinander.
Der Westsahara-Konflikt gilt als ein vergessener und festgefahrener Konflikt, über den die deutschsprachige Öffentlichkeit kaum informiert ist. Selten wird über das nicht selbstverwaltete Territorium in den westlichen Medien berichtet. Dabei ist dieser Kolonialkonflikt vor den Toren Europas für die Stabilität der Region äußerst bedeutend. Durch fachlich fundierte Analysen erläutern internationale Wissenschaftler:innen, Politiker:innen und Aktivist:innen die Hintergründe und die gegenwärtigen Dynamiken dieses bis heute andauernden Kolonialkonfliktes. Im Fokus der Autor:innen stehen dabei die Handlungsspielräume relevanter Akteur:innen. Sie befassen sich mit der Lage bzw. Position sowie den politischen Möglichkeiten der sahrauischen Befreiungsbewegung und sahrauischer Aktivist:innen, der marokkanischen Monarchie, von den Vereinten Nationen und ihrer Blauhelmmission, von internationalen Unternehmen und NGOs sowie von Europa- und Bundestagsabgeordneten.
Es handelt sich somit um ein aktuelles und unverzichtbares Überblickswerk zur letzten Kolonie Afrikas.