mai 2012, 392 s., kart., format 225 x 155 mm
isbn 978-3-940132-43-7
reihe Das regionale Fachbuch
Welche Spuren hat die japanische Okkupation während des Pazifikkrieges von 1942 bis 1945 in der nationalen Erinnerungskultur Indonesiens hinterlassen? Die bisherige Forschungsliteratur geht davon aus, dass sich die indonesische Gesellschaft nur selten an die Besatzung erinnert und diese historische Phase daher keine große Bedeutung für das Selbstbild des größten Staates in Südostasien besitzt.
Diese weit verbreitete Meinung kann einem differenzierteren Blick jedoch nicht standhalten. Die Erfahrungen von Fremdherrschaft, Widerstand, Kollaboration, Zwangsarbeit und Zwangsprostitution, militärischer Ausbildung und beginnender Unabhängigkeit sind zum Teil von anderen Motiven der Geschichte verdeckt, finden aber dennoch einen exponierten Platz im kollektiven Gedächtnis der indonesischen Nation.
Boryano Rickums interdisziplinäre Untersuchung verfolgt die These, dass in der Erinnerungskultur die Besatzungszeit nicht vergessen, sondern vielmehr von einem heroischen, aber ‚stillen Siegerbewusstsein‘ geprägt wird.